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Gadgets Galore: Media-Heimvernetzung mit der Synology DiskStation

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Seit einiger Zeit bin ich Besitzer einer Synology DiskStation – einem NAS mit Mediacenter-Funktionalität. Nach umfangreicher Recherche fiel die Wahl auf eine DS214play.

Die Herausforderung: Musik und Filme drahtlos – und überall im Haus auf allen Endgeräten

Auf die genuine Aufgabe von NAS-Geräten als zentrale Dateiserver möchte ich hier nicht weiter eingehen, vielmehr soll es um die Mediaserverfunktionen gehen. Meine Anforderungen an eine Mediaserver- und Speicherlösung waren folgende:

  1. Endgeräte-unabhängiger Standort
  2. ordentlich Speicherplatz
  3. Datensicherheit
  4. UPnP / DLNA-Kompatibilität
  5. Unterstützung möglichst vieler Audio- und Videoformate
  6. drahtlose Bereitstellung von Medieninhalten
  7. Musikhören ohne PC und TV mit Hilfe der existierenden HiFi-Komponenten in allen Räumen

Die Punkte 1-3 erfüllen heutzutage die meisten angebotenen NAS-Lösungen, Punkt 2 ist sowieso eher eine Geldfrage; mit einem 4-Bay NAS bestückt mit 4×3 TB Festplatten nähert man sich gern der 1.000 EUR Grenze. Punkt 1 ist insofern nicht uneingeschränkt umsetzbar, da wenigstens zwischen dem NAS und dem Router eine kabelgebundene Verbindung bestehen sollte, was aber für mich kein größeres Problem darstellte. Datensicherheit ist ein etwas schwammiger Begriff, hier sollte man zwischen Datenintegrität (realisierbar durch RAID-Betrieb) und Schutz vor unerwünschten Zugriffen unterscheiden. Letzterem Thema könnte man sich umfassend auf technischer und philosophischer Ebene nähern; an dieser Stelle reicht der Hinweis, dass man ein NAS besser nicht im Internet verfügbar machen, auf stets aktuelle Firmware und solide Passwörter achten sollte.

Herausfordernd waren am Ende tatsächlich die Punkte 4-7. Und hier ist es weniger schwierig, einen Medieaserver zu finden der Standardprotokolle spricht (4), sondern vor allem der letzte Punkt bereitete mir lange Zeit Kopfzerbrechen.

Die Lösung: Cleverer Mix aus Endgeräten

Zu bespielen sind im Einzelnen:

  • ein recht aktueller Samsung Smart TV
  • ein 5.1 Receiver (mit HDMI Eingängen)
  • ein 5.1 Receiver (ohne HDMI Eingänge)
  • ein etwas älterer Philips LCD-TV
  • mobile Endgeräte (Android-Smartphones)

Samsung TV

Als überraschend einfach stellte sich das Ansteuern des Samsung TV heraus. Zum Einen gibt es da die Samsung SmartTV App DSVideo von Synology, die ich nach ein paar Startschwierigkeiten nunmehr allen Besitzern eines geeigneten TV uneingeschränkt empfehlen kann. Die App spielt eine ordentliche Anzahl von Videoformaten direkt von der Syno (wie sie liebevoll von ihrer Fangemeinde genannt wird) auf den Samsung, wenngleich der integrierte Mediaplayer des Fernsehers immer noch die Nase vorn hat. Warum, hat sich mir übrigens bis heute nicht vollständig erschlossen.

5.1 Receiver (mit HDMI Eingängen)

Hier wurde die Sache schon kniffliger. Mit Boardmitteln (der Receiver verfügt über keinerlei Netz-Anbindung) klappte es nicht. Natürlich ließ sich der Ton über den Fernseher auf den Receiver schleifen, aber das ganze sollte auch ohne TV funktionieren. Die Lösung war ein Google Chromecast Stick. Dabei half der glückliche Umstand, dass es für Android-Geräte Synology-Apps gibt, die Chromecast ausdrücklich unterstützen. Demnach sieht das Konstrukt am Ende so aus: Chromecast im HDMI-In des Receivers, bestromt mit Netzteil was aus Öko-Gründen mit einer der Schaltsteckdosen des Receivers verbunden ist. Die Ansteuerung passiert über die DSAudio App von Synology. Dadurch kann der TV aus bleiben. Zudem hat der Chromecast den charmanten Vorteil, jegliche Browserinhalte eines Chrome vom PC empfangen zu können. Ohne an der Stelle auf halb-legale Film- und Serienangebote verweisen zu wollen, aber das eröffnet einem natürlich vielerlei Möglichkeiten. Youtube-Videos kann der Chromecast natürlich auch, aber das hätte der Samsung ohnehin schon alleine hingekriegt.

5.1 Receiver (ohne HDMI Eingänge)

Da besagter Receiver mit dem Philips-TV verbunden ist, war das Mittel der Wahl hier zunächst ein zweiter Chromecast. Dadurch war auch gleich diese Anbindung umgesetzt, nur: Musik hören ohne den TV zu nutzen funktionierte so nicht. An dieser Stelle kam dann ein Raspberry Pi ins Spiel. Dieses clevere, kleine Gerät das sich in der Preisliga der Chromecasts bewegt ist eigentlich ein Linux-PC mit HDMI- und Audioausgang. Mit einem installierten Raspbmc erhält man einen vollwertigen, sogar HD-fähigen Mediaplayer, der sich ebenfalls mittels DLNA direkt durch die Synology und damit mit Hilfe der Android-Apps bespielen lässt. An sich ist dadurch sogar der zweite Chromecast überflüssig geworden, jedoch als Backup-Lösung (drahtlos zickt der Raspy noch etwas) nicht ganz doof.

Probleme

Auch in diesem Setup ist am Ende nicht alles eitel Sonnenschein, aber das ist angesichts der riesigen Zahl an möglichen Medienquellen und unterschiedlichen Geräten und Plattformen auch systemimmanent. So verweigert insbesondere der Chromecast bei einigen Videoformaten den Dienst (HD MKVs, DivX), das kann dann wiederum der Raspy gut abfangen, der im Moment allerdings gern seine WLAN-Verbindung verliert. Hier hilft evtl. ein anderer WLAN Empfänger, das wird demnächst getestet. Schön wäre auch die Möglichkeit Musik synchron in mehreren Räumen zu spielen. Am ehesten wäre hier wohl Synology am Zug, indem man das Abspielen an mehrere Player gleichzeitig ermöglicht. So lange kann man sich behelfen, indem man die Abspielgeräte mit jeweils einem eigenen Smartphone ansteuert, aber wirklich synchron ist das dann natürlich auch nicht. Nach wie vor problematisch ist auch die Nutzung von Amazon Prime Video. Nachdem Amazon nun auch einen eigenen Chromecast-ähnlichen Stick vorgestellt hat, ist eine zeitnahe Lösung noch unwahrscheinlicher geworden. Ein Lichblick ist vielleicht die App PrimeCast, die das Anschauen von Prime-Videos auf Android-Geräten möglich machen soll.


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